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Einleitung
Wie im Artikel über das Keltern beschrieben, sollten die Fässer in einer kühlen Umgebung mit möglichst wenig natürlichem Tageslicht gelagert werden. Hinzu kommt, dass die Hefe, die sich am Boden absetzt nicht in den fertigen Apfelwein gelangen sollte. Damit das auch funktioniert, dürfen die Fässer nach Beginn der Gärung (also praktisch nach spätestens einer Woche) nicht mehr bewegt werden. Zu diesem Zweck habe ich mir ein Regal selbst gebaut. Die Einzelteile gibt es in jedem Baumarkt und man kann mit etwas Geschick relativ schnell ein brauchbares Regal bauen.
Vorplanung
Zunächst einmal muss man die Dimensionen des Regals betrachten. Wie viele Fässer sollen gelagert werden? Aber auch die Stabilität muss im Auge behalten werden und eine grobe Skizze für den Anfang wird benötigt. Es ist immer hilfreich die Abmessungen alle im Auge zu behalten. Letztendlich muss man auch Kompromisse eingehen können, wenn zum Beispiel die Stellfläche nicht ausreichend ist.
In meinem Fall möchte ich ein 60L Ovalfass und zwei 30L Rundfässer für den fertigen Apfelwein „unterbringen“. Die 30 L Fässer werden benötigt, weil man am Ende den fertigen Apfelwein so umfüllen sollte, dass möglichst wenig freier Luftraum im oberen Faßteil frei bleibt. Ist der Luftraum zu groß, kann es sehr schnell zum „Kippen“ kommen, sprich, die Hefen arbeiten weiter und es wird aus dem Alkohol Essig (auch wenn Apfelessig gesund sein soll… ich mag keinen sauren Apfelwein). Aber auch Bakterien und Pilze können sich schnell ausbreiten. Zwei Rundfässer benötigen etwa eine Stellbreite von 80cm (damit man sie nebeneinander stellen kann), das Ovalfass deutlich weniger, dafür aber eine Tiefe von 60cm. Da ich gerne noch etwas Luft haben möchte habe ich mir für ein Regal mit 80x80cm Einlegeböden entschieden. Damit man unterhalb der Fässer auch etwas aus dem Hahn in ein Gefäß (Becher, Eimer, Bembel) abfüllen kann, hab eich mich dazu entschieden den ersten Boden auf 20-25cm Höhe zu setzen. Das ist nicht üppig, aber da ich eine lichte Weite von etwa 60cm zum Stellen vorgesehen habe, bedeutet das, dass der nächste Boden schon bei 80cm (etwa) anfängt. So Pi mal Daumen habe ich also eine Regalgesamthöhe von 150cm vorgesehen. Je höher das Regal wird, umso schwieriger wird es auch dieses stabil zu halten. Immerhin wird der Boden ja mit etwas über 60 KG belastet. Da kann beim hin und herschieben, schon mal schnell die Stabilität leiden.

Werkzeugliste
Werkzeug | Detail | Anmerkung |
---|---|---|
kleiner Akkuschrauber | Für die Montage der Zwischenböden | Wegen dem Platzbedarf und er Ergonomie, theoretisch kann man auch den kleinen Schrauber weglassen und nur den großen nehmen. |
großer Akkuschrauber | Für die Senklöcher | |
Forstnerborer | 25mm für die Senklöcher an den Schraubverbingungen für die Regalbodenhalter | |
Meterstab, Bleistift | Abmessen und markieren | Standardausrüstung |
2-4 Schraubzwingen 20cm | Zum fixieren der Hölzer während des Festschraubens | Mindestens eine um ein Verrutschen zu verhindern, besser sind mehr. |
Wasserwage | zum Ausrichten | |
Holzbohrer 8mm | Zum Durchbohren der Regalbodenhalter | Die Regalbodenhalter müssen durchbohrt werden, sonst reißt das Holz auf! |
13mm Innensechskant - "Nuss" für Ratsche, alternativ Ring-/ oder Gabelschlüssel | Montage der Regalbodenhalter | 3/8" macht hier das Leben leichter. 1/4" ist schnell Überfordert, dafür muss man mehr aufpassen, weil nach fest kommt ab! |
Teileliste
Position | Beschreibung | Anzahl |
---|---|---|
Regalpfosten | Vierkantholz Fichte oder ähnliches. 80x60x150 cm | 4 Stück |
6-Kant Holzschrauben | 8x70 | 4 Stück |
Unterlegscheiben bzw. Karosseriescheiben | 8mm Lochdurchmesser, Aussendurchmesser 25mm | 4 Stück |
Regalbodenhalter | 4-Kantholz 4x4 oder 5x5 cm in 80cm Länge | 4 Stück |
Regalböden | mind. 15mm, besser etwas dicker in 80x80cm oder 2x40x80cm | 2 bis 4 Stück |
Holzschrauben | 6x65 Senkkopf Holzschrauben in PZ2, besser TX20/Tx25 | etwa 50 Stück |
Querverstrebungen | 2x6x80cm Fichtenrahmenholz | 9 |
Holzschrauben für Querverstrebungen | 5x60er Senkkopf Holzschrauben, PZ2 oder TX20/25 | ca. 54 Stück |
Montage/Aufbau der Seitenteile
Für die Pfosten die auch das Regal tragen benutze ich 80x50er Rahmenhölzer mit 150cm Länge. Nach jeweils 25cm mache ich eine Markierung, hier werden die ersten Regalbodenträger befestigt. Ich habe mich entschieden, diese aus 45×45 Kantölzern anzufertigen, damit ich eine gute Auflagefläche für die Böden habe und die Stabilität etwas verbessern kann. Befestigt werden diese mit 6Kant-Schrauben in 8mm Dicke, direkt an den Rahmenhölzern.

Der 25mm Forstnerbohrer kann direkt in den Akkuschrauber eingespannt werden. Die Versenkungen sollten möglichst mittig liegen und werden bohrertief gefertigt. Viel tiefer sollte man nicht gehen, also wenn der abgesetzte Schaft/ Bohrerkopf gerade so im Holz verschwunden ist, reicht das um die Schraube samt Unterlegscheibe darin zu versenken. Wird das Loch zu tief, dann hat man eher mal Probleme beim Festziehen der Schraube, weil man das Werkzeug immer schräger ansetzen muss.
Am Ende sollten die Vierkanthölzer in etwa so aussehen:

Die Bohrungen für die 8er Sechskantschrauben sollten direkt mittig erfolgen. Um es etwas einfacher zu haben, habe ich die U-Scheiben in das Senkloch eingelegt und direkt mit einem 8er Holzbohrer die Durchbohrung erledigt. Das hat den Vorteil, dass die U-Scheibe und die Schraube genau mittig im Loch liegen und so nichts verkanten kann:

Fertig sieht es dann so aus:

Man sollte jetzt die Späne etwas entfernen und für die Montage die 8er Sechskantschraube und die Unterlegscheibe vormontieren. Der Bodenhalter wird dann auf die Regalträger aufgelegt, mit einer Schraubzwinge fixiert (dann hebt sich beim Einschrauben auch das Holz nicht ab und die Verbindung wird besser). Mit einer Ratsche, oder einem Gabel-/Ring-Schlüssel wird die Schraube festgezogen. Masse immer wieder Kontrollieren!

Für die 6-Kant Schraube wird in der Regel eine 13er Nuss benötigt, die 3/8″ Ratsche mag etwas überdimensioniert sein, macht das Arbeiten im Gegensatz zur kleinen Ratsche aber
deutlich angenehmer. Die Unterlegscheibe sollte genau die Größe der Senkbohrung haben, so verrutscht nichts.
Wenn alles geklappt hat, dann sollte das Ergebnis in etwa so aussehen:

Baut man die zweite Seite genauso auf, dann kann man beide schon mal hinstellen und muss „nur“ noch die Böden zuschneiden. Da es schnell gehen musste und ich leider keine passenden Böden parat hatte, habe ich aus einem Fichtenbrett die passenden Teile mit der Stichsäge ausgesägt. Mit einer Tischkreissäge wäre es sicher netter geworden, reicht aber aus. Unten habe ich zur Zeit 2 Bretter 15mm dick, jeweils 40x80cm. Alle 6 Zentimeter habe ich das Brett mit 5x60er Holzschrauben auf den Regalbodenhalter aufgeschraubt, oben habe ich provisorisch aus einer Holzbohle einen Regalbodensteg angebracht, oben vorne dient noch eine 80er Wasserwage der Stabilisierung. Seitlichen Halt hat das ganze Gestell zur Zeit nur durch die Regalböden. Hier werde ich noch Querverstrebungen anbringen müssen, aber für’s erste und knappe 2 Stunden Arbeit ist das Ergebnis zufriedenstellend:

Ein Gedanke zu „Stabiles Regal für Saftfässer“